- Ein neues, besser finanziertes Schul- und Bildungssystem.
Das aktuelle Schulsystem ist grundsätzlich nicht fair. Schüler*innen, deren Eltern einen akademischen Abschluss haben und über viel ökonomisches Kapital verfügen, schneiden bei PISA Studien wesentlich besser ab und bekommen bis zu viermal häufiger eine Gymnasialempfehlung, als andere Schüler*innen.
Deutschland investiert weniger in das Bildungssystem als der EU-Durchschnitt. 2018 investierte der Staat 4,5% seines BIP in Bildung. Im EU-Durchschnitt sind es jedoch (Zahl einfügen). Das macht deutlich: Wir brauchen mehr Geld für Bildung! Wichtig bei einer höheren Finanzierung des Bildungssystems ist aber auch, dass an den richtigen Stellen finanziert wird, sodass auch das Bildungsniveau steigt - und das nicht nur in einer Großverdiener*innen-Familie. Finanziert werden sollte auch der Neubau und die Grundsanierung von dem Großteil aller Schulen in Deutschland. Schulen sollen Orte sein, in denen sich Schüler*innen wohl fühlen und in die sie gerne gehen. Ebenfalls ist die Finanzierung im Bereich der Digitalisierung enorm wichtig und an einigen Schulen mehr als überfällig. Im Falle einer Reformation des Schul- und Bildungssystems fordern wir ebenfalls, dass dies bundesweit geschieht und somit keine Unterschiede mehr zwischen den Bundesländern im Schul- und Bildungssystem bestehen. Dies sorgt dafür, dass z.B. Abschlusszeugnisse aus verschiedenen Bundesländern nicht mehr unterschiedlich viel Wert sind und alle Schüler*innen in ganz Deutschland dieselben Chancen haben.
Zusätzlich fordern wir, dass bundesweit gegen den Lehrer*innen-Mangel vorgegangen wird, Lehrer*innen auch im Thema Digitalisierung deutlich besser unterstützt werden und viel mehr Möglichkeiten für Fortbildungen bekommen.
Die Unterrichtszeiten sind zudem nicht dem Biorhythmus eines jungen Erwachsenen angepasst. Der Großteil der Biorhythmen von Schüler*innen funktioniert nicht synchron zu derzeitigen Schulzeiten. Für betroffene Schüler*innen ist das - zumindest auf Dauer - sehr anstrengend und ungesund. Oft führen zu frühe Unterrichtszeiten auch dazu, dass junge Erwachsene gar nicht erst zur Schule kommen. Daher fordern wir, dass die Schule nicht vor 9 Uhr beginnen soll. Eine Lösung in dieser Hinsicht wären beispielsweise, verschiedene Zweige pro Jahrgangsstufe zu erschaffen - einen für Langschläfer*innen und einen für Frühaufsteher*innen.. Auch sollte die Länge der Unterrichtseinheiten je nach Fach variieren.
Wir sprechen uns ebenfalls für die Abschaffung von Hausaufgaben in der jetzigen Form aus. Hausaufgaben waren ursprünglich dafür da, dass man sich in der Schule gelerntes Wissen nochmal ansieht und ein paar wenige Aufgaben bearbeitet, um das Thema zu verfestigen. So sehen Hausaufgaben aber in der Realität nicht mehr aus. Unterrichtsstoff, der in der Unterrichtszeit nicht mehr geschafft wurde, wird als Hausaufgabe aufgegeben. Es werden so viele Hausaufgaben aufgegeben, dass man Zuhause nochmals über eine Stunde beschäftigt ist, diese zu bearbeiten - und das nur in einem Fach. Wenn man im Unterricht einmal ein Thema nicht verstanden hat, ist es ebenfalls schwierig, sich das Thema Zuhause nochmals anzueignen. Wir stellen uns Hausaufgaben (sollten sie weiter bestehen bleiben) so vor, dass sie nochmals eine ausführliche Erklärung (in Text oder Videoform) und 3 Aufgaben enthalten, die von einfach, zu mittel und zum Zielniveau gehen. Am Ende der Aufgaben sollte dann abgefragt werden, ob das Thema auch noch Zuhause verstanden wurde. Sollte das nicht der Fall sein, kann das die Lehrkraft dann nochmals erklären, dem/der Schüler*in weitere Lernressourcen oder eine andere Lehrkraft (sofern verfügbar) bereitstellen.
Schulen sollten unserer Meinung nach außerdem ein (deutlich höheres) Budget für Präventionsarbeit bekommen. Denn diese fördern die Sozialkompetenzen der Schüler*innen in den meisten Fällen sehr stark.
Das Thema Noten wollen wir natürlich nicht unkommentiert lassen. Wir fordern die Abschaffung der Noten. Noten bilden keinesfalls die Kompetenz von einem Menschen ab. Eine Zahl kann nicht genau auf die Stärken und Schwächen eingehen. Wenn z.B. ein*e Schüler*in in Mathe alle Grundkenntnisse beherrscht, aber dann vielleicht mit Funktionen, welche in dem Beruf, welchen er/sie in der Zukunft ausüben will, nicht benötigt wird, dass in einer 4 in Mathe im Abschlusszeugnis nicht ersichtlich. Wir fordern anstatt Noten ein gründliches Feedback von Lehrer*innen mit Stärken und Schwächen des/der jeweiligen Schüler*in. Sollten Schwächen vorhanden sein, wären ausführliche Erklärungen mit Aufgaben sicherlich wesentlich hilfreicher als eine Note. Auch sehen wir die Gefahr, dass das Selbstwertgefühl im derzeitigen Schul- und Bildungssystem durch schlechte Noten, keine Erklärungen und den ständigen Vergleich zwischen Schüler*innen bei unterdurchschnittlichen und durchschnittlichen Schüler*innen zerstört wird.
Die meiste Zeit in der Schule verbringt man damit, den Lehrer*innen in strikt getrennten Fächern zuzuhören.Zu dem Thema Schulfächer wollen wir auch noch Stellung beziehen. Daher stört uns, dass Schulfächer immer getrennt gedacht werden - denn so ist es im Leben außerhalb der Schule nicht. Wir wollen, dass Schulfächer zusammengedacht werden. Umsetzen könnte man das beispielsweise in Projekten. in Projekten und Phänomenen. So setzen sich Schüler*innen z.B. mit einem Land auseinander und beschäftigen sich dann mit der Sprache, der Wirtschaft, den Gesellschaftsstrukturen und der Geschichte des Landes.
Letztlich wollen wir nur ein zukunftsfähiges Schul- und Bildungssystem, das sich mit der Zeit entwickelt.
- kostenloser ÖPNV und ÖPFV für Kinder, Jugendliche, Auszubildende, FSJler*innen und Studierende. Kinder und Jugendliche verfügen in den meisten Fällen nicht über genügend Geld, um sich ein Ticket für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr leisten zu können. Gerade jungen Erwachsenen die vor allem Freund*innen haben, die nicht in der unmittelbaren Umgebung leben, kann es einiges an sozialer Teilhabe und damit auch an Lebensqualität nehmen, sie nicht regelmäßig oder gar nicht besuchen zu können. Kostenloser Nah- und Fernverkehr für Kinder und Jugendliche würde auch die soziale Ungleichheit in Deutschland bekämpfen. Daher sprechen wir uns für einen sofortigen kostenlosen ÖPNV und ÖPFV für Kinder und Jugendliche, Auszubildende, FSJler*innen und Studierende aus.
- Kinderrechte gehören ins Grundgesetz. Vor über 30 Jahren hat die Staatengemeinschaft die UN-Kinderrechtskonvention beschlossen. Damit die Kinderrechte nach über 30 Jahren weltweit geltendes Recht werden, benötigen wir eine Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz und in der Gesetzgebung aller Staaten der Welt. Alle Kinder müssen gehört und ihre Rechte gewährt werden. Alle Menschen sind verantwortlich für das Wohl der Kinder und müssen für die Umsetzung ihrer Rechte sorgen. Nur so können Kinder vor Krieg, Hunger und Armut geschützt werden, die gleichen Chancen zum Aufwachsen erhalten und nur so können Kinder beteiligt und ernst genommen werden.
Verantwortungsvolles Handeln für zukünftige und jetzige Generationen heißt: Die Kinderrechte achten, umsetzen und für deren Einhaltung sorgen. Weltweit.
Wir schließen uns der Argumentation des Deutschen Kinderhilfswerk e.V. an: https://youtu.be/fvZEAcdQscA
- ein Wahlrecht ab 16 Jahren. Aufgrund des demografischen Wandels haben junge Menschen immer weniger Stimmen, Parteien in Entscheidungspositionen zu wählen. Jugendliche sollten bei allen Wahlen, bei denen sie noch nicht wählen dürfen, ab 14 wählen dürfen.
- einen Kinder- und Jugendrat, der allen politischen Entscheidungen zustimmen muss, die Kinder und Jugendliche betreffen. Diesen Rat soll es auf Bundes-, Landes-, Kommunal-, Stadt- und Gemeindeebene geben und von allen Kindern und Jugendlichen gewählt werden, die eine Schule besuchen. Dieser Jugendrat soll auch Anträge und Vetos stellen können. Die Wahl sollte parallel zur jeweiligen Wahl laufen, nur dass es keine Parteien und begrenzte Plätze geben soll. Für Tagungen des Jugendrates soll vom Bund genug Budget für Tagungsorte und Online-Tagungen bereitgestellt werden. In Online-Tagungen trifft der bundesweite Jugendrat Entscheidungen und erarbeitet Anträge und Vetos.
- politische Garantien zu einer, in der Zukunft, für weitere Generationen bewohnbaren und sicheren Erde. Das aktuelle Handeln der Bundesregierung reicht nicht aus, um das Überleben von zukünftigen und jetzigen Generationen zu sichern. Es braucht drastische Schritte, die Klimakrise aufzuhalten. Dazu schließen wir uns vor allem den Forderungen von Fridays for Future Deutschland und einigen weiteren Klimagerechtigkeitsbewegungen an. Die Klimakrise fordert schon jetzt unzählige Leben. Wir wollen, dass die Bundesregierung alles daran setzt, die Klimakrise auf allen Ebenen zu verlangsamen und zukünftigen und jetzigen Generationen ein Überleben zu garantieren. Wissenschaftliche Lösungen, um die Klimakrise zu verlangsamen, bestehen derzeit nur für die Politik.
Ein weiterer Punkt, um die Zukunft von jetzigen und zukünftigen Generationen zu garantieren, ist, alles daran zu setzen, dass auf der gesamten Welt Frieden herrscht. Kriege müssen mit allen diplomatischen Mitteln verhindert werden.
Ebenfalls fordern wir, dass im Falle von Pandemien und Epidemien alles daran gesetzt wird, Kinder und Jugendliche zu schützen - ganz nach dem Motto „Sichere Bildung“. Sich in der Schule anzustecken war und ist immer noch eine Gefahr. Long Covid gibt es auch bei Kindern und Jugendlichen, dies hätte nie passieren dürfen. Wir fordern, dass bei Krisen und Katastrophen niemals die Zukunft der Menschheit auf das Spiel gesetzt werden darf. Das muss von politischer Seite gesetzlich garantiert werden und von allen Gerichten durchgesetzt werden.
- mehr Beratungsangebote und psychologische Unterstützung für Kinder und Jugendliche. Jede*r vierte Jugendliche zwischen 14 und 29 Jahren in Deutschland sagt über sich selbst, aktuell depressiv zu sein. Viele von diesen Jugendlichen wollen sich professionell helfen lassen. Die Wartezeiten für Psychotherapieplätze haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie jedoch nahezu verdoppelt. Ebenso sind einige der Online-Beratungsangebote überlastet und haben kaum Kapazitäten, um sich um alle Anliegen zu kümmern. Nach intensiven Gesprächen mit Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen haben wir erfahren, dass es eigentlich gar nicht an Therapeut*innen und Psycholog*innen mangelt, sondern an der Anzahl von Kassensitzen. Diese werden von den Krankenkassen vergeben. Ein Schritt, um aus dieser absurden Situation zu kommen, wäre kurzfristig die Vergabe von mehr Kassensitzen, um dem Bedarf gerecht zu werden. Ebenfalls sollten wesentlich mehr ausreichend finanzierte Masterplätze zur Verfügung gestellt werden, da diese kaum vorhanden sind. Eine Absicherung und Finanzierung der Weiterbildung für psychologische Psychotherapeut*innen wäre ebenfalls stark angebracht. Das alles fordern wir zusammen mit Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen.
Es muss aufhören, dass Menschen, die sich in größter psychologischer Not befinden, in der Stadt 8 Wochen und auf dem Land 24 Wochen auf einen Psychotherapieplatz warten müssen! Psychosomatische Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen nehmen immer weiter zu. Das darf so nicht bleiben und muss mit allen Mitteln bekämpft werden. Deshalb bitten wir unseren Bundeskanzler Olaf Scholz, die gesamte Bundesregierung und alle demokratischen Parteien, alles daran zu setzen, um unsere Forderungen in die Tat umzusetzen, damit dieser Zustand endlich wieder rückläufig wird.
Diese ganzen Forderungen kosten einiges. Doch das sollte es uns für eine funktionierende Demokratie, in der jede*r mitbestimmen kann wert sein.
Antrag 1 Schul- und Bildungssystem
Antrag 5 Wahlrecht ab 16
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